Ölands Norden mit dem Camper

Lange Erik auf Öland an der Nordspitze

Trollskogen, Schoner Swiks und Långe Erik

Es war November und wir waren gefühlt die einzigen Touristen in Ölands Norden mit dem Camper. Wir nahmen uns zwei Tage Zeit, um ganz in Ruhe die nördliche Spitze der Insel zu erkunden.

Der Trollwald

Am ersten Tag besuchten wir den Trollwald, auf schwedisch „Trollskogen“.

Wir kamen voller Erwartungen am Parkplatz des Naturum Trollskogen an. Das Wetter meinte es wirklich gut mit uns und ein paar Kühe begrüßten uns auf der naheliegenden Weide.

Das Naturum selbst hatte geschlossen, da es außerhalb der Saison war.

Das machte uns aber Nichts aus, denn die Wanderwege des Trollwaldes sind natürlich ganzjährig begehbar.

Wir begaben uns also auf den Weg über einen langen hölzerneren Steg. Über ein ausgedehntes Feuchtgebiet führte er direkt in den Wald. Dort erwarteten uns neben zahlreichen Kiefern und Fichten auch sehr alte und majestätische  Eichen. 

Je weiter wir in den Wald hineingingen, desto mehr zeigte sich die märchenhafte Atmosphäre des Waldes. Wir kamen am nördlichen Waldrand am steinigen Ostseestrand an. Von dort aus wurden wir mit einem herrlichen Ausblick auf die weite Ostsee belohnt.

Weiter auf dem Wanderweg fanden wir nun seltsam, fast kunstvoll gewundene Kiefern vor. Über Jahrzehnte dem Wind und Wetter der Ostseeinsel ausgesetzt, wurden sie eindrucksvoll geformt. Sie boten ein wahres Kletter- und Spielparadies. Im Hintergrund schimmerte immer die Ostsee mit abwechselnd steinigem und sandigem Ufer durchs Geäst. 

Kiefer im Trollskogen
Schwiffswrack "schöner wriks"

Schoner Swiks

Weiter auf dem Wanderweg kamen wir am Schiffswrack Swiks vorbei. 

Die Swiks war ein Segelschiff mit 3 Masten, welches im Dezember 1926 aufgrund eines Schneesturms auf eine Sandbank aufgelaufen war und kenterte. Starke Stürme spülten es in den darauffolgenden Jahren an Land.

Hier lassen sich bis heute noch die hölzernen Überreste begutachten. Leider zerfallen sie in der rauen Witterung zusehends und werden vermutlich irgendwann einmal ganz verschwunden sein.

Fast am Ende unserer Wanderung trafen wir noch auf die Trolleken. Dabei handelt es sich um eine über 900 Jahre alte Eiche einer Eiche. Ihr Alter sieht man ihr auch mehr als deutlich an. Sie sieht doch deutlich eingefallen und knorrig aus, und in der Dämmerung könnte man sie wirklich mit einem riesigen Troll verwechseln.

Parkplatz mit neugierigen Nachbarn

Verzaubert von der beeindruckenden und magischen anmutenden Umgebung kamen wir wieder zu unserem Bus zurück. Wir verabschiedeten uns von den Kühen und genossen den Sonnenuntergang. Zwar waren wir erschöpft, aber dennoch zufrieden und glücklich. Die Reise mit unserem Campervan in Ölands Norden hat sich wirklich gelohnt. 

Weiterführende Informationen zum Naturum, den Öffnungszeiten und etc. findet ihr unter www.naturumtrollskogen.se.

Das Naturum ist auf jeden Fall eine Reise wert und wirklich ein kleines Abenteuer. 

Långe Erik - der nördliche Leuchtturm

Am nächsten Tag besichtigten wir auf der Westseite des Grankullaviks die nördlichste Spitze von Öland. Sie wird geziert vom Leuchtturm „Långe Erik“, zu deutsch dem „langen Erik“. Nach einer ungestörten Übernachtung in unserem Camper auf dem Parkplatz des Leuchtturms, waren wir auch hier wieder ganz allein. 

Es zeigte sich auf der Kalmarsundseite neben dem steinigen Ufer auch ein kleiner Sandstrand. Wenn es nicht nur 5 Grad gehabt hätte, hätte man glatt ein Bad nehmen können.

Wir gelangten nun über eine Brücke auf die Leuchtturminsel. Neben Hagebuttensträuchern und kleinen Felsen, baute sich der überwiegend weiße, aus Kalkstein gebaute Leuchtturm vor uns auf und blinkte uns freundlich zu.

Trolleiche, ca 800-900 Jahre alt
Blick nach Norden auf die Ostsee

Man kann den 32 Meter hohen Turm in der Sommersaison (Juli bis August) erklimmen.

Am Fuße des Leuchtturms gibt es einen gemütlichen Kiosk. Hier kann man während der Saison Kaffee, Erfrischungsgetränke, Eis und Souvenirs erwerben. 

Am Leuchturm und an den umliegenden Häusern des früheren Leuchturmpersonals vorbei, gelangten wir zur nördlichsten Spitze.

Früher, als es noch keine Brücke auf die Hauptinsel gab, kümmerte sich eine ganze Dorfgemeinschaft um den Betrieb des Leuchtturms. Es gab sogar eine kleine Schule. 

Am Rande der Leuchtturminsel schlugen die Wellen kraftvoll an das steinige Ufer. Eine steife Brise umwehte uns und ein paar Möwen kämpften im Fluge mit dem Wind.

Ganz anders auf der anderen Seite am Ufer des Grankullaviks. Hier war es windstill und das glasklare Ostseewasser war wie ein Spiegel. Die Insel strahlt in der Nebensaison eine wunderbare Ruhe aus, die wir sehr genossen. Nun sollten wir noch 2 Tage am südlichen Teil der Insel verbringen.