Die 10 ultimativen Tipps gegen Seekrankheit

Wer innerhalb Europas mit dem Auto oder Camper reist, wird über kurz oder lang nicht darum herum kommen, einmal die Fähre zu benutzen.

Für Einige kann eine Schiffsfahrt ein großes Abenteuer sein. Andere, wie zum Beispiel auch ich (Susann), haben immer ein mulmiges Gefühl vor einer längeren Fährfahrt, weil sie sehr leicht seekrank werden.

Das ist übrigens der Hauptgrund, warum wir es bisher noch nicht nach Island geschafft haben. Dorthin dauert die Fährfahrt nämlich fast zwei Tage und führt über weite Strecken mitten über den offenen Atlantik. Für mich ist das eine richtige Horrorvorstellung.

Aber was tun, wenn sich einem beim kleinsten Schaukeln schon der Magen umdreht? Im folgenden Beitrag haben wir alle Tipps für euch zusammengefasst, damit die nächste Schiffsfahrt garantiert besser klappt.

Warum werden wir überhaupt seekrank?

So 100-prozentig geklärt sind die genauen Ursachen für Seekrankheit nicht.

Die Wissenschaft geht aber bislang am ehesten davon aus, dass eine Hauptursache für Seekrankheit die widersprüchlichen Sinneseindrücke sind, die unserem Gehirn gemeldet werden.

Während man sich an Bord eines Schiffes nämlich für die Augen in einem festen Raum befindet, melden die Bewegungssensoren ein ständiges Schwanken.

Dieser „Widerspruch“ führt letztlich dazu, dass manchen von uns auf dem Schiff schlecht wird, wir uns unwohl und abgeschlagen fühlen oder der Kopf dröhnt.

Grundlegende Tipps damit es möglich erst gar nicht zur Seekrankheit kommt

Die gute Nachricht ist, dass es wirklich sehr effektive Möglichkeiten gibt, der Seekrankheit vorzubeugen oder sie zu behandeln, wenn es doch einmal dazu kommt. Eine effektive Prävention fängt schon bei der Reisevorbereitung an. 

1. Reiseplanung

Schon bei der Planung der Reise geht es mit der Vorbeugung los. Man sollte sich über die Wetter- und Seebedingungen informieren und das bei der Reiseroute sowie der Reisezeit möglichst berücksichtigen.

Wer in der Hurricane-Saison durch die Karibik kreuzfährt, hat logischerweise ein viel höheres Risiko. Dabei gilt: Je umschlossener das Meer ist, desto weniger rau ist die See. 

2. Kabine und Sitzplätze sind ebenfalls wichtig

Weiter geht es der Seekrankheit mit der Wahl der Sitzplätze oder Kabine (bei längeren Fahrten) an den Kragen.

In der Mitte des Schiffes und möglichst auf einem tiefen Deck, schwankt es rein physikalisch betrachtet am wenigsten. Daher sind eine Kabine oder Sitzplätze in diesem Bereich des Schiffes Gold wert.

Dauert die Reise länger, dann ist es optimal, wenn die Kabine noch dazu über ein Fenster verfügt. Warum erfahrt ihr gleich.

3. Frische Luft wirkt wahre Wunder

Den Horizont im Blick zu haben, hilft enorm gegen Seekrankheit. Dadurch hat das Gehirn einen Bezugspunkt, der zu den schwankenden Bewegungen des Schiffes passt.

Das geht durch ein Fenster in der Kabine oder an Deck am allerbesten. Dort kommt sogar noch die frische Luft dazu, die ebenfalls wahre Wunder wirkt gegen die unangenehme Übelkeit.

Wenn ein Fenster nicht möglich ist, dann kann folgender Trick helfen.

3. Niemals den Horizont aus dem Blick lassen​

Wem ein Fenster in seiner Kabine nicht vergönnt ist, der kann sich mit einem künstlichen Horizont gegen die unangenehme Seekrankheit behilflich sein.

Dazu kann ganz einfach eine Flasche mit Wasser gefüllt und hingelegt werden. Das Wasser in der Flasche macht die Bewegungen des Schiffes mit und kann als künstlicher Horizont helfen. Wer keine Lust hat zu basteln, kann auch diese Brillen hier kaufen, die einen künstlichen Horizont schon integriert haben.

Die sehen zwar etwas gewöhnungsbedürftig aus, aber das finde ich persönlich immer noch besser, als stundenlang über der Reling zu hängen. 

5. Akupressur und Akupunktur gegen Seekrankheit - Das Seaband

Diese beiden Techniken lindern die Seekrankheit sehr zuverlässig.

Durch die Stimulation einschlägiger Punkte werden die Symptome reduziert.

Akupunktur kann zum Beispiel von der Fachfrau oder dem Fachmann mit Hilfe von  Akupunkturpflastern vor der Reise durchgeführt werden.

Akupressur kann mit Hilfe von Seabands erfolgen, die man sich einfach vor Reiseantritt ums Handgelenk schnallt. Die findet ihr zum Beispiel hier. 

6. Nicht mit leerem Magen fahren - wirkt Wunder gegen die Seekrankheit

Um der Seekrankheit effektiv vorzubeugen, sollte man an Bord eines Schiffes niemals mit leerem Magen reisen. Es ist zwar nicht ganz leicht Etwas runterzubekommen, wenn einem kotzübel ist, aber wenigstens eine Kleinigkeit ist ein Muss.

Allerdings führen einige Lebensmittel sogar zu einer Verstärkung der Übelkeit. Daher sollten opulente Mahlzeiten und bestimmte Lebensmittel eher vermieden werden. 

Dazu gehören, wegen des hohen Histamingehalts, Alkohol, Schokolade, schwarzer Tee, Fisch und Meeresfrüchte, Nüsse und Hülsenfrüchte, Tomaten, Erdbeeren und Zitrusfrüchte, Wurst, Käse und Sojaprodukte.

Greif stattdessen lieber zu Reis, Kartoffeln, Obst und Gemüse in kleinen Mengen. Minz- und Kräutertees wirken beruhigend auf den Magen. Generell ist es gut genügend ungesüßte Getränke und Wasser zu sich zu nehmen. 

7. Die Seekrankheit einfach wegschlafen

Ein Nickerchen senkt den Histaminspiegel und nach dem Erwachen kann die Übelkeit sogar schon wieder ganz verschwunden sein.

Wer nicht einschlafen kann, dem hilft es mit Sicherheit trotzdem, sich mit geschlossenen Augen zu entspannen. Dadurch senkt sich die Dysbalance der Informationen an unser Gehirn und die Symptome mildern ab. 

8. Hausmittelchen gegen Seekrankheit

Schon alte Seefahrer berichteten davon, dass frischer Ingwer – in kleine Stückchen geschnitten und zerkaut – der Seekrankheit zuverlässig den Garaus mache. 

Einen Versuch ist es also allemal Wert, wenn alle anderen Tricks nicht helfen. 

9. ätherische Öle gegen Seekrankheit

Ein ganz besonderer und natürlicher Helfer gegen die unangenehme Seekrankheit können ätherische Öle sein. Ihr Duft und ihre Inhaltsstoffe wirken beruhigend und lindern zuverlässig die Beschwerden der Reiseübelkeit. 

Eine besondere Bedeutung nehmen Pfefferminze, Ingwer und Fenchel ein. Aber auch eine Vielzahl anderer Düfte wirkt gut gegen Übelkeit und Unwohlsein. Einige Anbieter verkaufen sogar spezielle Mischungen gegen die Reiseübelkeit. Diese erfreuen sich zu Recht großer Beliebtheit.

Ein paar Tropfen auf Schläfe oder Handgelenk getupft, können wahre Wunder wirken.

10. Medikamente wenn gar nichts mehr hilft

Wenn von den vielen genannten Tipps wirklich gar nichts mehr helfen will, oder der Wetterbericht besonders schlecht ist, dann gibt es noch die Möglichkeit Medikamente gegen Seekrankheit und Reiseübelkeit einzunehmen. 

Diese können vor der Abfahrt vom Hausarzt verschrieben werden und sind als Kaugummis, Pflaster, Tropfen oder Tabletten erhältlich. Auf längeren Fahrten gibt es in der Regel auch eine Krankenstation, die allerhand Medikamente und Hilfsmittel zur Verfügung stellt.

 

Wir ihr seht, man kann sehr viel tun, um die Reise möglichst entspannt zu erleben und der Seekrankheit von vornherein vorzubeugen. 

Ausserdem ist es hilfreich zu wissen, dass man mit dem „Problem“ nicht allein und ausgeliefert ist. Wenn du diese 10 Tipps bei der nächsten Schiffsreise berücksichtigst, kann kaum noch etwas schief gehen. Viel Glück und Alles Gute auf der nächsten Reise